Marderschaden am Auto: Welche Versicherung hilft

  • Von April bis Juni machen sich die kleinen Raubtiere häufiger als sonst an der Fahrzeugverkabelung im Motorraum zu schaffen.[1]
  • CosmosDirekt, der Direktversicherer der Generali in Deutschland, gibt Tipps, wie man sich vor Marderschäden schützen kann und warum eine Versicherung besonders für E-Autos wichtig ist.

Marderbisse haben im Jahr 2021 Kosten in Höhe von 92 Millionen Euro an kaskoversicherten Pkw verursacht. Jeder Schaden kostete durchschnittlich rund 450 Euro.[2] Obwohl Elektroautos meist am Unterboden und im Motorraum vollständig verkleidet und Hochvoltleitungen mit Schutzrohren und Isolierungen versehen sind, sind sie nicht gegen Schäden durch die kleinen Raubtiere gefeit. Frank Bärnhof, Kfz-Versicherungsexperte bei CosmosDirekt, erklärt: „Die Reparaturkosten eines solchen Schadens halten sich bei einem Verbrenner-Fahrzeug zwar noch in Grenzen, besonders teuer wird es dagegen beim Elektroauto: Beschädigt ein Marder das Hochvoltkabel, besteht das Risiko eines wirtschaftlichen Totalschadens. Denn es lässt sich nicht reparieren, sondern muss komplett ausgetauscht werden. Der Austausch des Kabelsatzes kann mehrere tausend Euro kosten, weshalb eine Reparatur dann häufig nicht mehr wirtschaftlich ist.“

WELCHE VERSICHERUNG HILFT

Umso wichtiger ist es deshalb, dass das Fahrzeug richtig versichert ist. Frank Bärnhof rät: „Bei einem Marderschaden kann die Teilkaskoversicherung weiterhelfen. Im Rahmen der vereinbarten Deckungssumme kommt die Teilkasko für alle unmittelbar verursachten Schäden an Kabeln, Schläuchen, Leitungen, Gummimanschetten und Dämmmatten durch einen Tierbiss, z. B. Marder, auf. In vielen Tarifen sind auch Folgeschäden, beispielsweise am Motor oder Katalysator, bis zu einer festgelegten Schadenhöhe enthalten.“ Frank Bärnhof ergänzt: „Es gibt Tarifvarianten, die solche Folgeschäden in unbegrenzter Höhe beinhalten. Verbraucher sollten dahingehend den Leistungsumfang ihrer bestehenden Teilkaskoversicherung prüfen. Dies ist besonders bei Elektroautos zu empfehlen.“

Fotoquelle: CosmosDirekt/Adobe Stock

WIE ERKENNT MAN EINEN MARDERSCHADEN

Um einen Marderschaden frühzeitig zu erkennen, gibt es verschiedene Hinweise. Dazu gehören äußerliche Spuren wie beispielsweise Pfoten-Abdrücke oder Haare. Aus technischer Sicht gibt es mehrere Anzeichen, die auf einen Marderschaden schließen lassen: Haben Marder Zündkabel beschädigt, können die Zündkerzen nicht mehr richtig arbeiten, was zu einem unruhigen Motorlauf führt. Die Motorkontrollleuchte gibt einen zusätzlichen Hinweis, dass die Motorsteuerung nicht mehr richtig funktioniert. Lässt der Bremsdruck nach oder ist die Kühlwassertemperatur erhöht, kann sich das auch auf einen Schaden zurückführen lassen, der schnellstmöglich repariert werden sollte.

WAS SOLLTE MAN DANN TUN

  1. Schon bei den ersten Anzeichen eines Marderschadens ist es ratsam, eine Kfz-Werkstatt zur genauen Diagnose aufzusuchen oder einen Pannendienst zu rufen, um teure Folgeschäden möglichst zu vermeiden.
  2. Stellt die Werkstatt einen Marderschaden fest, sollte dieser schnellstmöglich der Versicherung gemeldet werden; die übliche Frist für die Schadenmeldung beträgt sieben Tage.[3]
  3. Um sein Fahrzeug vor weiteren Marderbissen zu schützen, sollte eine professionelle Reinigung des Motorraums durchgeführt werden.[4]

[1] Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.: https://ots.de/WWkkh8

[2] Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.: https://ots.de/oRiOlu

[3] Quelle: Gesetz über den Versicherungsvertrag (Versicherungsvertragsgesetz – VVG) § 104 Anzeigepflicht des Versicherungsnehmers: https://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__104.html

[4] Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.: https://ots.de/WT747i

Die wichtigsten Assistenzsysteme für das Auto

Fahrkomfort ist gut, Sicherheit ist besser:

Wo ein Mensch an seine Grenzen stößt, können digitale Systeme Abhilfe schaffen und viele Bereiche unseres Alltags erleichtern. Besonders im Straßenverkehr sorgen Assistenzsysteme für ein neues Gefühl von Fahrkomfort – sei es durch die Einparkhilfe auf dem Parkplatz oder den Tempomaten auf der Autobahn. Doch vor allem die Sicherheit steht im Fokus der digitalen Funktionen unserer Fahrzeuge, die im Ernstfall auf potenzielle Gefahren reagieren und Unfälle vermeiden können. Aus diesem Grund gelten Assistenzsysteme ab 2024 europaweit als gesetzlich vorgegebener Standard bei Neuwagen. Doch wie wirksam sind diese Fahrzeugfunktionen wirklich? Welche elektronischen Zusatzeinrichtungen finden bereits Anwendung auf der Straße und welche unter ihnen gehören zu den beliebtesten? Im Rahmen einer aktuellen Studie der Tankstellenkette HEM mit dem Thema „Assistenzsysteme – was können sie (nicht) und wer nutzt sie?“(1) wurden 2.036 Personen über 18 Jahren dazu befragt, wie sie der Nutzung dieser Fahrzeugsysteme gegenüberstehen.

Obwohl sich ein Großteil der Befragten (85 Prozent) beim Autofahren sicher fühlt, verfügen etwa 60 Prozent aller Teilnehmer über Fahrzeuge mit assistierenden Funktionen. Eine gute Bilanz für die Sicherheit im Straßenverkehr, denn jedem Vierten (26 Prozent) blieb bereits ein Unfall dank dieser Systeme erspart. Lediglich etwa ein Drittel der Teilnehmer steht digitalen Fahrzeugfunktionen und der für 2024 vorgesehenen Pflicht für Neufahrzeuge kritisch gegenüber, da der Sicherheit im Straßenverkehr damit allein nicht geholfen sei (30 Prozent) oder datenschutzrechtliche Bedenken bestehen (9 Prozent).

Eine gute Bilanz für die Verkehrssicherheit: Jedem Vierten Autofahrer in Deutschland blieb ein Unfall dank Assistenzsystemen bereits erspart. Bildrechte: Adobestock_404261563 Fotograf: Deutsche Tamoil GmbH


Safety first: Das sollte ein Fahrzeug können

Assistenzsysteme gehören mittlerweile zum Autofahren dazu und sorgen dafür, dass sich rund 59 Prozent der Teilnehmer sicherer im Straßenverkehr fühlen und an Fahrkomfort gewinnen. Zu den beiden meistgenutzten Systemen gehört der Tempomat (62 Prozent) und die Einparkhilfe (53 Prozent). Auch der Spurhalteassistent (39 Prozent) zählt zu den verbreiteten Funktionen, die bei Fahrzeugen bereits Anwendung finden. Als meistgeschätzte und am wichtigsten wahrgenommene Funktion hingegen gilt der Notbremsassistent (57 Prozent), gefolgt vom Totwinkelassistenten (45 Prozent) sowie dem Abstandtempomaten (41 Prozent) – Systeme, die weniger dem Komfort der Autofahrer, sondern vor allem der allgemeinen Sicherheit im Straßenverkehr zugutekommen. Dazu zählt zudem die Müdigkeitsüberwachung mithilfe einer digitalen Fahrzeugfunktion (37 Prozent), die bei Autofahrern ebenfalls einen hohen Stellenwert in Bezug auf die Verkehrssicherheit einnimmt.

Mit Blick auf die Zukunft können Autofahrer weitere Innovationen erwarten, die im Alltag auf der Straße unterstützen und dabei auf ausgefeilte Technologien zurückgreifen. Erwartungen und Bedarf nach vielseitigen Assistenzsystemen besteht bereits: Etwa 56 Prozent der Befragten sehen in KI-basierten Systemen, wie zum Beispiel die Erkennung von Warnsignalen, ein großes Potenzial. Ferner würden 71 Prozent der Teilnehmer eine Wegfahrsperre bei zu hohem Alkoholkonsum befürworten und somit einem großen Risikofaktor im Straßenverkehr entgegenwirken.

Teuer darf Sicherheit (nicht) sein

Dass Assistenzsysteme in Zukunft zur verpflichteten Standard-Ausführung bei Neuwagen gehören, kann zur Folge haben, dass sich die Kosten eines Fahrzeugs erhöhen. Für etwa 18 Prozent der Befragten kein Problem, denn wenn es um Sicherheit geht, sei kein Cent zu viel. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) ist immerhin bereit, ein paar hundert Euro mehr für nötige Fahrzeugfunktionen zu zahlen. Für 28 Prozent der Befragten hingegen gilt Sicherheit nicht als Luxusgut und sollte nach Einführung der gesetzlichen Pflicht für Assistenzsysteme beim Kauf von Neuwagen nicht zusätzlich angerechnet werden. Obwohl zukunftweisende Innovationen ihren Preis haben, steht die Sicherheit im Straßenverkehr an erster Stelle. In welchem Umfang Fahrzeugfunktionen zukünftig weiteren Mehrwert für Autofahrer schaffen, ohne dabei preisliche Kompromisse einzugehen, zeigt sich 2024 mit der Einführung der gesetzlichen Pflicht von Fahrassistenzsystemen bei neuen Fahrzeugen.

(1) Basierend auf einer Marktforschungsstudie zum Thema „Assistenzsysteme – was können sie (nicht) und wer nutzt sie?“, die von der Tankstellenkette HEM im Dezember 2022 mit 2.036 Personen über 18 Jahren durchgeführt wurde.